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Streit um Baustandards in Münster: Hohe Kosten versus Klimaschutz

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Foto: Patrick Sommer

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Heftige Debatte über Baustandards in Münster

In Münster entbrennt ein hitziger Streit um die Baustandards der Stadt. Die CDU, angeführt von Fraktionsvorsitzendem Stefan Weber, wirft der Stadtverwaltung vor, durch „überzogene Baustandards“ die Kosten für den Bau von Familienhäusern drastisch in die Höhe zu treiben. Ein von der CDU in Auftrag gegebenes Gutachten des Ingenieurbüros Otten stellt fest, dass die Bauregelungen der Stadt den Bau eines Reihenendhauses oder einer Doppelhaushälfte um bis zu 60.000 Euro verteuern.

Kritik an der Stadtverwaltung

Laut Weber führen die „ideologisch motivierten Regelungen“ zu einem massiven Anstieg der Baukosten, der das Wohnen in Münster insbesondere für junge Familien fast unerschwinglich macht. Die CDU fordert eine Rückkehr zu den deutschlandweit üblichen Baustandards, um die Kosten zu senken und den Wohnungsbau anzukurbeln.

Die Grünen verteidigen die städtischen Richtlinien

Die Grünen, vertreten durch Leandra Praetzel und Christoph Kattentidt, weisen die Kritik der CDU zurück. Sie argumentieren, dass die hohen Baustandards notwendig sind, um den Klimaschutz zu gewährleisten. Die Grünen beschuldigen die CDU, einen „Äpfel-mit-Birnen-Vergleich“ zu führen, indem sie die speziellen Standards für städtische Gebäude mit jenen für privates Bauen vergleichen. Die Stadtverwaltung hat die Berechnungen der CDU ebenfalls in Frage gestellt und bestätigt, dass diese weder in der Höhe noch in der Methodik nachvollziehbar seien.

Suche nach Kompromissen

Christoph Kattentidt betont, dass die Grünen offen für Diskussionen über kostengünstige und effektive Klimaschutzmaßnahmen sind, solange diese einen gleichwertigen Schutz bieten. „Wir stehen nicht für Wahlkampfgetöse zur Verfügung, sondern für einen sachlichen Austausch über die besten Wege zur Erreichung der Klimaneutralität“, fügt Kattentidt hinzu.

Ein Balanceakt zwischen Kosteneffizienz und Umweltschutz

Die Debatte in Münster zeigt, wie schwierig es ist, einen Ausgleich zwischen umweltfreundlichen Baustandards und der Bezahlbarkeit von Wohnraum zu finden. Während die CDU die Baukosten senken möchte, um den Wohnungsbau zu fördern, sehen die Grünen die strengen Standards als essenziell für den Umweltschutz. Die Diskussion dürfte sich weiter zuspitzen, da beide Seiten ihre Positionen vehement verteidigen.

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