In Münster wird derzeit ein umfassendes Projekt zur Regulierung der Fischpopulation im Aasee durchgeführt. Die Stadt möchte das ökologische Gleichgewicht des Gewässers nachhaltig stärken. Die Maßnahme, bei der mehrere Tonnen Fisch umgesiedelt werden, zielt darauf ab, das Gleichgewicht zwischen Raub- und Friedfischen zu optimieren. Dies soll das Gewässer widerstandsfähiger gegen Extremwetterereignisse machen. Diese Initiative ist Teil einer größeren Resilienzstrategie, die die Stadt Münster im Jahr 2022 verabschiedet hat. Es stellt einen wichtigen Schritt zur Förderung der biologischen Vielfalt und zur Verbesserung der Wasserqualität dar.
Fischerinnen und Fischer sind derzeit aktiv damit beschäftigt, eine signifikante Menge an Weißfischen aus dem Aasee zu entnehmen. Dieser Schritt ist notwendig geworden, um das ökologische Gleichgewicht des Sees weiter zu fördern und die Population der Friedfische, die keine anderen Fische jagen, sondern sich von Insektenlarven, Schnecken und Würmern ernähren, zu regulieren. Die durchgeführten Maßnahmen folgen einer Pause im Vorjahr, bedingt durch die positive Entwicklung des Fischbestands, die keine intensive Befischung erforderte. Die aktuellen Bemühungen sind jedoch essentiell, um den Bestand an Friedfischen zu kontrollieren und somit das Ökosystem des Aasees zu stabilisieren.
Aufgrund der ungewöhnlich warmen Wetterbedingungen im Februar und März beginnt der Laichzug der Fische in diesem Jahr früher als üblich. Dies hat zur Folge, dass die Befischung des Aasees ab sofort beginnt und voraussichtlich zwei Wochen andauern wird. Die Durchführung dieser Maßnahme wird von erfahrenen Fischern aus Karlsruhe übernommen. Diese setzten bereits in der Vergangenheit, zuletzt im Jahr 2022, ähnliche Projekte am Aasee erfolgreich um. Ihre Expertise gewährleistet, dass die Fische auf schonende Weise gefangen und in andere Gewässer umgesiedelt werden.
Der Verein für Fischerei und Gewässerschutz „Frühauf“ spielt eine zentrale Rolle bei der Begleitung der Befischungsmaßnahmen. Die Mitglieder des Vereins setzen die Weißfische mittels reusenartiger Trappnetze um, was eine schonende Methode darstellt, die den Fischen keinen Schaden zufügt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass durch die Installation der Großreusen Teile des Aasees derzeit nur eingeschränkt für Freizeitaktivitäten zur Verfügung stehen. Diese Einschränkung ist ein notwendiges Übel, um langfristig die Qualität und die Nutzungsmöglichkeiten des Sees für die Allgemeinheit zu verbessern.
Die Intensivbefischung im Aasee ist ein entscheidender Schritt zur Umsetzung der umfassenden Resilienzstrategie und des Handlungskonzepts, das von der Stadt Münster beschlossen wurde. Durch die sorgfältige Regulierung des Fischbestandes trägt das Projekt maßgeblich dazu bei, das Gewässer gegenüber extremen Wetterereignissen widerstandsfähiger zu machen und ein gesundes Ökosystem zu fördern.