Seit Juli 2023 haben Anbauvereinigungen für Cannabis die Möglichkeit, Anträge auf Genehmigung einzureichen. Erste Genehmigungen wurden bereits erteilt, aber die erste Ernte wird noch einige Zeit benötigen. In Nordrhein-Westfalen (NRW) wächst die Zahl der offiziell genehmigten Anbauvereinigungen stetig an.
In NRW sind inzwischen sieben Anbauvereinigungen offiziell genehmigt worden. Die Verteilung der Genehmigungen variiert stark in den einzelnen Regierungsbezirken. Im Regierungsbezirk Arnsberg wurden beispielsweise drei der insgesamt 19 eingereichten Anträge genehmigt, darunter in Bochum, Soest und dem Märkischen Kreis. Auch im Regierungsbezirk Münster gibt es Fortschritte: Von den elf gestellten Anträgen sind zwei genehmigt, die übrigen werden noch geprüft. Im Regierungsbezirk Detmold wurden bisher zehn Anträge gestellt, von denen zwei eine Genehmigung erhalten haben, während acht noch in Bearbeitung sind. In den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln, in denen 31 beziehungsweise 25 Anträge eingegangen sind, steht die Entscheidung noch aus.
Die Anforderungen an Cannabis Anbauvereinigungen in NRW sind streng geregelt, um eine sichere und verantwortungsvolle Nutzung zu gewährleisten. Alle Mitglieder einer Anbauvereinigung müssen mindestens 18 Jahre alt sein und seit mindestens sechs Monaten in Deutschland leben. Außerdem dürfen keine Schulen, Kindergärten oder Spielplätze im Umkreis von 200 Metern liegen, um eine Gefährdung von Kindern und Jugendlichen zu vermeiden. Darüber hinaus sind Anbauvereinigungen verpflichtet, Pflanzen und Samen sicher zu lagern, um mögliche Risiken für die Umgebung zu minimieren. Diese Vorgaben sollen sicherstellen, dass der Cannabis-Anbau verantwortungsvoll und mit Rücksicht auf das Umfeld erfolgt.
Das Gesundheitsministerium plant eine deutliche Ausweitung der Cannabis Anbauvereinigungen in Deutschland. Ziel ist es, in den nächsten Jahren bis zu 3.000 Anbauvereinigungen zuzulassen. Um die Bearbeitung der Anträge in NRW zu beschleunigen, dürfen die Bezirksregierungen zusätzliches Personal einstellen; insgesamt 20 neue Stellen sind geplant. Zudem sollen drei weitere Positionen beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) geschaffen werden, um die umfangreichen Prüfungen und Genehmigungsverfahren zu unterstützen. Die erste Genehmigung einer Anbauvereinigung in Bielefeld, die vor rund vier Wochen erteilt wurde, zeigt, dass der Prozess nun Fahrt aufnimmt und weiteren Gemeinschaften in NRW eine baldige Genehmigung in Aussicht stellt.