
Das Deutschlandticket erfreut sich großer Beliebtheit – doch leider auch Krimineller. Seit seiner Einführung häufen sich Fälle von Ticketfälschungen, gestohlenen Kontodaten und betrügerischen Online-Shops. Die Branche reagiert nun mit umfassenden Sicherheitsmaßnahmen, um den Betrug zu stoppen. Eine Reihe von Maßnahmen zur Erhöhung der IT-Sicherheit sollen die Ticketkäufer ab dem Sommer 2025 besser schützen.
Ein besonders auffälliger Fall war die Webseite d-ticket.su, die monatelang vergünstigte Deutschlandtickets anbot. Die Betreiber hatten sich unrechtmäßig Zugang zu einem gültigen Krypto-Schlüssel eines anerkannten Ticket-Verkäufers verschafft. Dadurch konnten sie Tickets generieren, die bei Kontrollen zunächst als gültig galten. Nachdem der Betrug aufgedeckt wurde, verloren die Tickets ihre Gültigkeit, und die Seite wurde offline genommen.
Eine weitere Masche betrifft den Missbrauch von gestohlenen Kontodaten. Kriminelle nutzen diese, um Deutschlandtickets über das SEPA-Lastschriftverfahren zu erwerben. So erlitten beispielsweise die Dresdner Verkehrsbetriebe einen Schaden von rund 1,4 Millionen Euro. Auch der Rhein-Main-Verkehrsverbund verzeichnete regelmäßig Betrugsfälle und führte daraufhin verpflichtende Bankkonto- oder Identitätsüberprüfungen beim Ticketkauf ein.
Um solchen Betrug künftig zu verhindern, hat die Branche neue IT-Standards eingeführt. Ab Oktober 2025 werden nur noch Deutschlandtickets gültig sein, die diese Sicherheitsvorgaben erfüllen. Ziel ist es, Ticketkopien, Fälschungen und nicht gemeldete Verkäufe systematisch zu unterbinden.
Um nicht Opfer eines Fake-Shops zu werden, sollten Käufer:innen folgende Hinweise beachten:
Ungewöhnlich günstige Preise: Das Deutschlandticket kostet einheitlich 58 Euro. Angebote zu niedrigeren Preisen sind meist unseriös.
Fehlendes Impressum: Seriöse Seiten haben ein vollständiges Impressum mit Kontaktmöglichkeiten.
Ungewöhnliche Domain-Endungen: Achte auf die Endung der Webseite. Seriöse Anbieter nutzen meist „.de“ oder „.com“.
Keine Zahlungsmethoden: Vorsicht bei Seiten, die nur Vorkasse oder unsichere Zahlungsmethoden anbieten.
Bei Unsicherheiten hilft der „Fake Shop Finder“ der Verbraucherzentralen weiter.
Die neuen Sicherheitsmaßnahmen der Branche sind ein wichtiger Schritt, um Betrug rund um das Deutschlandticket zu verhindern. Kund:innen sollten jedoch weiterhin wachsam sein und Tickets nur über offizielle Kanäle beziehen. So bleibt das Reisen mit dem Deutschlandticket sicher und unkompliziert.