
Münster. In Sprakel soll ein neues Wohngebiet entstehen, und damit auch zwei neue Straßen, die bislang noch keinen Namen tragen. Die Stadt Münster ruft ihre Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich an der Namensfindung zu beteiligen. Vom 27. Juni bis zum 14. Juli können Vorschläge eingereicht werden – entweder über die landesweite Beteiligungsplattform „Beteiligung NRW“ oder per Post direkt an das Vermessungs- und Katasteramt der Stadt.
Im Osten des Stadtteils, zwischen Sprakeler Straße, Bahnlinie und Aldruper Straße, sollen in den kommenden Jahren rund 134 Wohneinheiten entstehen. Geplant sind 88 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern sowie 46 weitere in Einfamilien-, Doppel-, Reihen- und Kettenhäusern. Außerdem ist eine viergruppige Kindertagesstätte vorgesehen. Über den Bebauungsplan für das Gebiet entscheidet der Rat der Stadt Münster am 2. Juli.
Die Stadt Münster setzt bewusst auf Bürgerbeteiligung, um bei der Benennung neuer Straßen Transparenz und Akzeptanz zu schaffen. Wer einen Vorschlag einreichen möchte, kann dies bequem online über die Plattform „Beteiligung NRW“ tun. Alternativ ist auch eine Einsendung per Post möglich. Weitere Informationen und der direkte Zugang zur Plattform sind über die Website der Stadt verfügbar.
Nach Ablauf der Einreichungsfrist wird die Stadtverwaltung die Namensvorschläge prüfen. Dabei geht es unter anderem um Verständlichkeit, Eindeutigkeit und rechtliche Zulässigkeit. Im Anschluss werden die geprüften Vorschläge an die Bezirksvertretung Münster-Nord weitergeleitet. Diese entscheidet gemeinsam mit der Verwaltung über die endgültigen Straßennamen.
In der Regel liegt die Zuständigkeit für Straßenbenennungen bei den kommunalen Vermessungs- oder Katasterämtern. Die Entscheidung trifft jedoch meist ein politisches Gremium. In Münster übernimmt diese Aufgabe die jeweilige Bezirksvertretung, in kleineren Orten oft der Gemeinderat.
Eine verpflichtende Bürgerbeteiligung gibt es gesetzlich nicht. Dennoch setzen viele Städte – darunter auch Münster – auf die Mitwirkung der Bevölkerung. Neben Online-Plattformen kommen teilweise auch Workshops oder Umfragen zum Einsatz. So soll gewährleistet werden, dass die neuen Straßennamen gesellschaftlich mitgetragen werden.
Straßennamen müssen bestimmten Kriterien genügen. Sie sollen eindeutig, verständlich und aussprechbar sein. Verwechslungsgefahr – etwa durch bereits vorhandene ähnliche Namen – ist zu vermeiden. Namen lebender Personen sind ausgeschlossen, um spätere Kontroversen zu verhindern.
Immer mehr Kommunen achten außerdem auf Vielfalt. Besonders der Anteil weiblicher Namensgeber soll steigen. Auch lokale Geschichte, geografische Bezüge oder Flora und Fauna werden gern berücksichtigt. Die Stadt Münster legt ebenfalls Wert auf diese Aspekte.
Nach Eingang der Vorschläge erfolgt eine umfassende Prüfung durch die Verwaltung. Neben rechtlichen Fragen werden sprachliche Klarheit und historische Bedeutung berücksichtigt. Die zuständige Bezirksvertretung erhält anschließend eine Beschlussvorlage. Nach einem positiven Votum erfolgt die offizielle Benennung samt öffentlicher Bekanntmachung und Eintragung ins Straßenverzeichnis.