Der Butterpreis in Deutschland könnte laut Expertenmeinungen bis Ende des Jahres auf ein Rekordniveau steigen. Nach Angaben des bayerischen Milcherzeugerverbands wird erwartet, dass Butter im deutschen Einzelhandel so teuer wie nie zuvor wird. Schon im Frühjahr 2022 lag der Preis für 250 Gramm Butter über drei Euro, und auch in den kommenden Monaten ist ein weiterer Anstieg absehbar.
Im Frühjahr 2022 erreichte der Butterpreis seinen bisherigen Höchststand. Damals mussten die Verbraucher für ein 250-Gramm-Päckchen Butter bis zu 3,39 Euro bezahlen. Bis August 2023 war der Preis wieder auf 1,39 Euro gesunken, doch seitdem ist erneut ein Anstieg zu beobachten. Ein Grund für diese Entwicklung ist der Rückgang in der Produktion, da immer mehr Milchviehbetriebe aufgeben. Zugleich steigt die Nachfrage nach Milchprodukten wieder, was den Preis weiter in die Höhe treibt.
Hans-Jürgen Seufferlein, Geschäftsführer des Verbands der Milcherzeuger Bayerns, erklärte der „Mitteldeutschen Zeitung“, dass der aktuelle Preis von 2,09 Euro pro 250 Gramm Butter in Discountern und Supermärkten vermutlich nicht das Ende sei. „Wir werden wohl zum Jahresende neue Rekordpreise sehen“, betonte er.
Mehrere Faktoren tragen zum aktuellen Anstieg des Butterpreises bei. Neben der steigenden Nachfrage und dem Rückgang der Milcherzeugung hat auch die allgemeine Preisentwicklung im Lebensmittelsektor einen erheblichen Einfluss. Der Verbraucherpreisindex für Butter stieg im August 2024 auf 141,4 Punkte, was einem Preisanstieg von 41,4 Prozent seit 2020 entspricht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Preise um etwa 25 Prozent gestiegen.
Ein weiterer Grund ist die geringere Milchproduktion, die durch eine sinkende Anzahl von Milchkühen und einem verringerten Fettanteil der Milch beeinflusst wird. Da für die Produktion von 250 Gramm Butter etwa fünf Liter Milch benötigt werden, wirkt sich jede Veränderung der Milchproduktion unmittelbar auf den Butterpreis aus.
Besonders im Jahr 2022 erlebte der Butterpreis einen sprunghaften Anstieg. Ursache hierfür war der Russland-Ukraine-Krieg, der die Produktionskosten für Milchprodukte durch steigende Energie- und Futtermittelpreise in die Höhe trieb. Da für die Pasteurisierung von Milch erhebliche Mengen Erdgas benötigt werden, belasteten die steigenden Gaspreise die Milchbranche erheblich. Diese Kostensteigerungen wurden letztlich an die Verbraucher weitergegeben, wodurch die Butterpreise im Dezember 2022 ihren Höhepunkt erreichten.
Die anhaltend hohe Inflation in Deutschland beeinflusst ebenfalls den Butterpreis. Im Jahr 2022 lag die Inflationsrate bei 6,9 Prozent, wobei vor allem Lebensmittel und Energieprodukte teurer wurden. Strom, Gas und andere Brennstoffe verzeichneten einen Preisanstieg von 32,7 Prozent. Auch die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen um 12,5 Prozent. Die steigenden Lebenshaltungskosten machen sich in den Budgets der Verbraucher bemerkbar, was den Preisanstieg bei Butter und anderen Grundnahrungsmitteln besonders spürbar macht.
Es ist zu erwarten, dass der Butterpreis bis Weihnachten 2024 weiter ansteigen wird. Die Kombination aus steigender Nachfrage, sinkender Milchproduktion und anhaltend hohen Produktionskosten stellt eine Herausforderung für die Milchwirtschaft dar. Verbraucher müssen sich auf höhere Preise einstellen, während Experten bereits vor neuen Rekorden im Butterpreis warnen.