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Disney in der Krise: Wie Bob Iger den Medienriesen retten will

Disney in der Krise
Bild von Tyler Nix auf Unsplash

Der Entertainment-Gigant Disney in der Krise. Obwohl CEO Bob Iger im Februar 2022 seinen Rücktritt angekündigt hatte, kehrte er im November zurück an die Spitze des Unternehmens, um es aus der Krise zu führen. Doch bisher konnte Iger nur wenige Fortschritte erzielen. Die Disney-Aktie notiert derzeit auf einem 9-Jahres-Tief. Kann Bob Iger den Medienriesen noch retten?

Streaming-Geschäft verlustreich

Das größte Problem ist derzeit Disneys Streaming-Sparte. Sowohl Disney+ als auch Hulu schreiben weiterhin hohe Verluste. Zwar konnte Iger die Verluste zuletzt etwas reduzieren, doch das Streaming-Geschäft bleibt ein Sorgenkind. Gleichzeitig stagnieren die Abonnentenzahlen von Disney+. Hier muss Iger dringend gegensteuern.

Kostensenkungen reichen nicht

Um die Finanzen in den Griff zu bekommen, kündigte Disney im Mai massive Kostensenkungen an. So sollen bis 2024 die Kosten um 5,5 Milliarden Dollar reduziert werden. Zudem sollen 7.000 Stellen abgebaut werden. Doch diese Maßnahmen konnten die Börse bisher nicht überzeugen. Der Aktienkurs fiel im Sommer sogar auf ein neues Tief.

Activist Investor Nelson Peltz mischt sich ein

Angesichts der Krise bei Disney mischt sich nun auch der aktivistische Investor Nelson Peltz wieder ein. Schon im Februar 2022 hatte Peltz Druck auf Disney ausgeübt, seine Forderungen nach mehr Rendite für die Aktionäre aber zurückgezogen. Nun erneuert er seine Kritik, da er Disney finanziell auf einem falschen Kurs sieht. Peltz fordert Sitze im Verwaltungsrat.

ESPN vor großen Veränderungen

Auch bei der Sport-Tochter ESPN plant Iger umfassende Veränderungen. ESPN soll von einem reinen TV-Sender zu einem Streamingdienst umgebaut werden. Dazu führt Disney bereits Gespräche mit Profiligen wie NFL und NBA. Ziel ist es, exklusive Sportinhalte für den neuen Streamingdienst zu gewinnen.

Integration von Hulu verzögert sich

Eines von Igers Kernzielen war es, den Streamingdienst Hulu in Disney+ zu integrieren. Doch diese Integration verzögert sich nun bis Ende 2023. Es fehlt an Ressourcen und Lizenzverträgen. Erst Mitte 2023 rechnet Disney damit, durch das neue Streaming-Bundle zusätzliche Abonnenten und Einnahmen zu gewinnen.

Fazit: Die Trendwende ist noch nicht geschafft

Bob Iger steht vor einer Herkulesaufgabe. Die Trendwende bei Disney ist noch lange nicht geschafft. Vor allem das Streaming-Geschäft muss Iger schnellstmöglich profitabel machen, um das Vertrauen der Börse zurückzugewinnen. Gelingt ihm das nicht bald, dürfte auch seine zweite Amtszeit als Disney-CEO ein jähes Ende finden.