
Münster. In den frühen Morgenstunden des Sonntags (22. Juni) kam es in Münster-Handorf zu einem erschütternden Überfall auf eine Familie. Drei bislang unbekannte Täter drangen in ein Einfamilienhaus in der Straße Am Kerkamp ein, fesselten die dort lebenden Personen und entkamen anschließend mit einem gestohlenen Wagen. Die Polizei sucht dringend nach Zeugen und Hinweisen zum Verbleib der Täter sowie des Fahrzeugs.
Gegen 3:05 Uhr brachen drei maskierte Männer gewaltsam die Haustür des Wohnhauses auf. Im Inneren überraschten sie den 86-jährigen Bewohner, seine 81-jährige Ehefrau und deren 53-jährige Tochter im Schlaf. Die Täter fesselten alle drei Personen und durchsuchten anschließend das gesamte Haus. Besonders perfide: Sie zwangen die Tochter unter Androhung von Gewalt, Wertsachen herauszugeben.
Laut Angaben der Polizei erbeuteten die Täter eine bislang unbekannte Menge an Wertgegenständen. Anschließend flüchteten sie mit dem Auto der Familie – einem schwarzen Daihatsu Sirion mit dem Kennzeichen MS-BB 11. Seitdem fehlt von den Tätern jede Spur.
Die Polizei Münster hat sofort eine groß angelegte Fahndung eingeleitet. Bislang verlief die Suche nach dem gestohlenen Fahrzeug und den Tatverdächtigen jedoch ohne Erfolg. Deshalb setzt die Polizei nun verstärkt auf die Mithilfe der Bevölkerung.
Die drei Täter werden wie folgt beschrieben:
Täter 1: Ca. 1,65 Meter groß, trug eine schwarze Maske, braune Augen, dunkelblaue Kleidung
Täter 2 und 3: Jeweils ca. 1,75 Meter groß, ebenfalls maskiert und dunkel gekleidet
Alle Täter sprachen Deutsch mit ausländischem Akzent
Wer in der Nacht von Samstag auf Sonntag verdächtige Beobachtungen gemacht hat – insbesondere in Handorf oder rund um den Tatort Am Kerkamp – oder Hinweise zum Aufenthaltsort des Fahrzeugs geben kann, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 0251 / 275-0 an die Polizei Münster zu wenden.
Der brutale Überfall in Handorf wirft erneut Fragen zur Sicherheit älterer Menschen auf. Auch wenn derartige Taten in Münster glücklicherweise selten sind, gab es in der Vergangenheit ähnliche Vorfälle, bei denen Täter gezielt ältere oder hilflose Personen in ihren Wohnungen überfielen.
Erst im Herbst 2023 wurde in Kinderhaus ein 79-jähriger Mann von zwei Einbrechern überfallen, nachdem sie sich als Handwerker ausgegeben hatten. Und auch 2022 kam es zu einem Fall in Gremmendorf, bei dem Senioren während eines Raubüberfalls gefesselt und eingeschüchtert wurden.
Die Polizei weist deshalb erneut darauf hin, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen: stabile Tür- und Fenstersicherungen, Alarmanlagen sowie die Teilnahme an Programmen wie der „Wohnraumberatung“ können das Risiko deutlich senken. Zudem wird empfohlen, bei verdächtigen Geräuschen sofort den Notruf zu wählen und keine Fremden ins Haus zu lassen.
Korrektur: In einer früheren Version stand Münster-Gievenbeck. Der Stadtteil wurde angepasst.