
Münster. Die Bezirksvertretung Münster-Nord hat in ihrer Sitzung am 2. September 2025 den geplanten Ausbau am Wendehammer Coermühle einstimmig abgelehnt. Der Bebauungsplan 210 sieht dort eine umfassende Lösung mit einer großen Wendeschleife vor. Doch Anwohnerinnen und Anwohner wehren sich gegen das Vorhaben und fordern eine einfachere Variante. Nun wird ein neuer Planungsprozess mit Beteiligung der Anliegerinnen und Anlieger vorbereitet.
Die Verwaltung hatte den Ausbau vorgeschlagen, nachdem ein Bauantrag und bestehende bauliche Mängel eine Neubewertung notwendig machten. Geplant war eine komplette Erneuerung der Straße inklusive Wendeschleife. Damit sollte gewährleistet werden, dass auch größere Fahrzeuge problemlos wenden können. Besonders Müllfahrzeuge mit drei Achsen wurden als Argument für den Ausbau genannt.
Allerdings entstand eine lebhafte Debatte. Denn für die Bezirksvertretung stand die Frage im Raum, ob eine abgespeckte Variante nicht völlig ausreichen würde. Diese hätte lediglich den Bau eines funktionalen Wendehammers umfasst, ohne die teure Wendeschleife.
Die Verwaltung betonte, dass der „Minderausbau“ zwar kurzfristig günstiger sei, jedoch später deutlich höhere Kosten verursachen könnte, falls die große Wendeschleife doch noch erforderlich würde. Der Kostenvorteil des Minderausbaus beträgt 84.000 Euro. Gleichzeitig verwies die Politik auf die finanzielle Belastung der Stadt und die Skepsis der Anliegerinnen und Anlieger.
SPD-Vertreter Thomas Borker hielt die Einsparung von 84.000 Euro für erheblich. Zudem hätten viele Anwohnerinnen und Anwohner signalisiert, dass sie den Wendehammer überhaupt nicht wollten.
Nach einer Sitzungsunterbrechung war klar: Die Politik möchte die betroffenen Bürgerinnen und Bürger stärker einbeziehen. Schon während der Sitzung hieß es, dass Gespräche mit Anliegern geführt worden seien und diese gesprächsbereit seien. Die Bezirksvertretung sprach sich deshalb dafür aus, das Thema neu aufzurollen und die Planung gemeinsam mit den Anliegern zu diskutieren.
Das Ergebnis war eindeutig: Der vorgelegte Beschlussvorschlag der Verwaltung wurde einstimmig abgelehnt.
Noch ist unklar, wie der neue Planungsprozess gestaltet wird. Offene Fragen betreffen unter anderem:
Soll der Minderausbau geprüft werden?
Wie hoch könnten mögliche Mehrkosten bei einem späteren Vollausbau tatsächlich sein?
Welche Auswirkungen hätte eine Wendeschleife auf Anliegerflächen, Verkehr und Lärm?
Die Verwaltung wird voraussichtlich neue Entwürfe erarbeiten. Bürgerinnen und Bürger sollen frühzeitig beteiligt werden, um die Akzeptanz für die endgültige Lösung zu sichern.