
Münster. Der Fischbestand im Aasee zeigt deutliche Zeichen der Erholung. Fachleute des Ruhrverbands haben Anfang Oktober im Auftrag der Stadt Münster eine umfangreiche Bestandsuntersuchung durchgeführt – mit erfreulichen Ergebnissen. Neben jungen Zandern wurden erstmals auch Rapfen im Aasee nachgewiesen. Diese Entwicklung gilt als Hinweis auf ein stabileres, widerstandsfähigeres Ökosystem. Maßnahmen wie schwimmende Pflanzenzonen und ökologisch aufgewertete Ufer zeigen offenbar Wirkung.
Am 8. Oktober zogen Fachleute des Ruhrverbands zahlreiche Fische aus dem Aasee, um eine aktuelle Bestandsaufnahme vorzunehmen. Schon jetzt deutet sich an, dass die ökologische Resilienz des Sees zunimmt. Besonders erfreulich ist der Fund junger, im Aasee geschlüpfter Zander und der erstmals nachgewiesenen Raubfischart Rapfen. Beide gelten als Indikatoren für ein gesundes Gewässer mit funktionierendem Nahrungsnetz.
Die Stadt Münster verfolgt mit regelmäßigen Fischbestandsuntersuchungen das Ziel, den See langfristig widerstandsfähiger gegen extreme Witterungsbedingungen wie Hitze und Trockenheit zu machen. Ein ausgewogener Fischbestand soll sich weitgehend selbst regulieren – dafür ist eine stabile Population an Raubfischen wichtig, während die Zahl der Friedfische wie Rotaugen oder Güster reduziert werden muss.
Die positiven Veränderungen im Fischbestand im Aasee Münster sind auch das Ergebnis gezielter ökologischer Maßnahmen. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren schwimmende Pflanzeninseln installiert und die Uferzonen naturnah gestaltet. Diese bieten Raubfischen ideale Laich- und Rückzugsorte und tragen zur Verbesserung der Wasserqualität bei.
Auch die jüngsten Wasseranalysen des Amts für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit bestätigen den positiven Trend. Im Frühjahr wurde eine hohe Dichte an Kleinkrebsen festgestellt – Organismen, die Algen filtern und für klares Wasser sorgen. Da sich viele Friedfische von diesen Krebsen ernähren, ist deren hohe Zahl ein weiteres Indiz für ein funktionierendes Gleichgewicht im See.
Die Erhebung startete am 7. Oktober mit einer sogenannten Elektrobefischung. Dabei wird ein elektrisches Feld ins Wasser geleitet, das Fische kurzzeitig anzieht, ohne sie zu verletzen. Die Tiere werden gefangen, vermessen und wieder freigelassen. Am Folgetag holten die Fachleute zusätzlich Netze ein, die zuvor im See ausgelegt worden waren. Mehr als 200 Kilogramm Fisch wurden anschließend in den Fischereibetrieb des Ruhrverbands am Möhnesee gebracht. Dort werden die Daten zu Art, Größe, Gewicht, Alter und Gesundheitszustand ausgewertet.
Die aktuelle Untersuchung ist bereits die dritte ihrer Art seit dem massiven Fischsterben im Jahr 2018. Sie findet im Drei-Jahres-Rhythmus statt, um die Entwicklung des Ökosystems langfristig zu dokumentieren. Erste belastbare Ergebnisse werden in den kommenden Wochen erwartet, die vollständige Auswertung soll Anfang 2026 vorliegen.
Die Stadt Münster sieht in der Entwicklung des Aasees ein positives Signal für den Erfolg ihrer Resilienzstrategie. Ziel ist ein gesunder, sich selbst tragender Lebensraum, in dem das Gleichgewicht zwischen Raub- und Friedfischen erhalten bleibt.