
Münster. Großer Erfolg für die Münster School of Design (MSD): Beim Deutschen Verpackungspreis 2025 wurden gleich zwei Projekte von Design-Studierenden der FH Münster in der Kategorie „Nachwuchs“ ausgezeichnet. Die Konzepte „Padon“ und „Fixmate“ überzeugten mit durchdachten, nachhaltigen und alltagstauglichen Lösungen für die Verpackung von Damenbinden und Fahrrad-Flickzeug.
Warum flicken so wenige Menschen ihre Fahrradreifen selbst? Diese Frage stellte sich das Team „Fixmate“, bestehend aus Marie Erdbrügger, Rebecca Jessulat, Kaja Pielage und Meret Wichmann, zu Beginn des Designprojekts. Die Antwort fanden die Studierenden in ihrer Recherche schnell: Herkömmliche Flicksets bestehen meist aus Kunststoff, sind unübersichtlich und enthalten keine verständliche Anleitung.
Das Ergebnis ist eine neu gedachte Verpackung: Fixmate ist plastikfrei, wiederverschließbar und kann direkt am Fahrrad befestigt werden. Sie enthält alle notwendigen Werkzeuge und Ersatzteile sowie eine illustrierte Schritt-für-Schritt-Anleitung. Diese ist besonders für unerfahrene Nutzerinnen und Nutzer hilfreich. „Fixmate ermöglicht damit Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt Teammitglied Meret Wichmann.
Auch das Projekt „Padon“ zeigt, wie Verpackungsdesign gesellschaftliche Themen aufgreifen kann. Die vier Designstudentinnen Jule Schelletter, Bahareh Hosseinzadeh Alamdari, Meret Fischmann und Birte Müller wollten mit ihrer Idee das Thema Menstruation enttabuisieren. Gleichzeitig lag der Fokus auf Nachhaltigkeit und praktischer Nutzung.
Padon ist eine vollständig recycelbare Verpackung ohne Plastik. Besonders innovativ ist der Flip-Mechanismus, der eine neue Binde nachrutschen lässt, während die gebrauchte hygienisch in einem separaten Fach verstaut wird. „Viele Verpackungen sind funktional und visuell zu neutral. Wir wollten ein Statement setzen“, so Müller.
Die beiden prämierten Projekte entstanden im Rahmen eines Seminars zum nachhaltigen Verpackungsdesign an der FH Münster. Geleitet wurde das Seminar von Prof. Steffen Schulz, der das Konzept seit Jahren betreut und weiterentwickelt. In nur acht Wochen entwickelten die Studierenden insgesamt sieben Verpackungskonzepte – alle mit dem Ziel, alltagstaugliche und umweltfreundliche Lösungen zu finden.
„Unsere Teams haben den Materialeinsatz bewusst reduziert und verzichten komplett auf Kunststoffe“, lobt Schulz. Die Verpackungen bieten echte Mehrwerte im Gebrauch – ganz im Sinne der Nutzerinnen und Nutzer.
Die offizielle Preisverleihung findet am 23. September 2025 auf der Verpackungsmesse Fachpack in Nürnberg statt. Dort wird auch der prestigeträchtige Gold-Award vergeben, mit dem besonders wegweisende Verpackungsinnovationen geehrt werden.