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Der Fall Sophie: Leben im Schatten des Stalkers

Mord an Sophie N. durch ihren Stalker.
Foto: George Becker

Das traurige Ende eines langen Prozesses

Der 18. Februar markiert das Ende eines langen und schmerzhaften Prozesses für Christina N., die Mutter von Sophie. Nach 24 Verhandlungstagen steht das Urteil im Fall ihrer Tochter Sophie an, die im Januar des Vorjahres auf brutale Weise ihr Leben verlor. Ihr Peiniger, der 35-jährige Patrick S., ein ehemaliger Arbeitskollege, hatte sie jahrelang heimlich gestalkt, bevor er zu diesem gewalttätigen Akt überging. Patrick S. gestand die Tat, und an diesem Tag sollte endlich Gerechtigkeit für Sophie gesprochen werden.

Ein Leben im Schatten des bekannten Stalkers

Sophie lebte zwei Jahre lang unter dem Schatten ihres Stalkers, ohne zu wissen, wer ihr nachstellte. Patrick S., ein Bekannter und ehemaliger Kollege, demütigte sie, verfolgte sie, und jagte ihr Angst ein, bis er sie schließlich ermordete, bewaffnet mit einem Messer, Pfefferspray und einem Elektroschocker. Sophie wurde nur 23 Jahre alt. Ihre Familie und Freunde versuchen bis heute zu verstehen, was geschehen ist. Ihre Mutter erinnert sich: „Meine Tochter wollte ihn nicht in ihrem Leben haben. Das hat er bis heute nicht begriffen.“

Sophie: Ein lebensfroher Mensch mit Träumen

Sophie war ein lebensfroher Mensch, voller Träume und Ambitionen. Sie war fasziniert von Flugzeugen und arbeitete als Flugbegleiterin. Im Sommer 2017 lernte sie Patrick S., den späteren Täter, in einer H&M-Filiale in Dessau kennen, wo sie neben ihrer Ausbildung jobbte. Nach anfänglich harmlos erscheinenden Begegnungen begann das Stalking. Patrick S. manipulierte Sophies Handy, um sich selbst private Informationen zu senden. Er nutzte diese später, um sie im Internet bloßzustellen.

Eskalation des Stalkings

Die Situation eskalierte weiter, als Fake-Profile im Internet auftauchten, die Sophies Freunde kontaktierten und beleidigende Inhalte verbreiteten. Patrick S., ein Mann aus ihrem Umfeld, hatte heimlich Fotos von Sophie aufgenommen und diese für gefälschte Nacktbilder missbraucht. Trotz Anzeigen bei der Polizei und Bemühungen, die Fake-Profile zu melden, ließ das Stalking nicht nach. Sogar nachdem Sophie nach Hannover zog, setzte Patrick S. seine Überwachung und Belästigung fort. Er installierte sogar einen GPS-Tracker an ihrem Auto.

Die Tragödie erreichte ihren Höhepunkt, als Patrick S. Sophie in ihrer eigenen Wohnung ermordete. Er hatte sich zuvor lange im Verborgenen aufgehalten, bevor er zum Angriff überging. Nach der Tat floh er, stellte sich jedoch einen Tag später der Polizei.

Gerichtsverfahren und das Urteil

Vor Gericht wurde Patrick S. wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Richter stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Doch für Christina N. und ihre Familie kann kein Urteil den Verlust von Sophie wiedergutmachen. Christina N. bewahrt das Andenken ihrer Tochter in einem nachgebauten Zimmer, das mit Erinnerungen an Sophie gefüllt ist. Sie sagt: „Ich weiß nicht, was mein Kind diesem Menschen getan hat. Ich weiß es bis heute nicht, weil ich keine Antwort kriege.“