Afrikanische Schweinepest: Hessen baut Schutzzaun an der Grenze zu NRW

Wie milde Winter und die afrikanische Schweinepest zur Wildschweinplage in NRW beitragen und welche Rolle die Jägerschaft spielt. Der Kreis Olpe reagiert drastisch auf die Afrikanische Schweinepest: Alle Wildschweine in der Kernzone sollen getötet werden, um die Seuche einzudämmen.
Foto: ambquinn

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Wiesbaden. Um die weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu verhindern, errichtet das Land Hessen derzeit einen rund 60 Kilometer langen Schutzzaun entlang der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Die Maßnahme soll verhindern, dass infizierte Wildschweine aus NRW nach Hessen wandern. Das Projekt gilt als eines der zentralen Elemente der landesweiten ASP-Prävention und soll noch im Jahr 2025 abgeschlossen werden.

Der Bau erfolgt in zwei Abschnitten – einer nördlichen und einer südlichen Trasse. Die Vorarbeiten beginnen bereits in dieser Woche und umfassen unter anderem Kampfmittelsondierungen und Geländeerhebungen.

Zwei Zauntrassen als Schutzlinie gegen die Schweinepest

Die geplante Schutzlinie teilt sich in zwei etwa gleich lange Abschnitte:

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  • Die Nordtrasse verläuft auf rund 30 Kilometern von der Grenze des Regierungsbezirks Kassel bei Eifa über Hatzfeld, Dodenau, Allendorf, Osterfeld bis Bromskirchen.

  • Die Südtrasse zieht sich von Haiger über Dillenburg, Eschenburg, Breidenbach bis Biedenkopf.

Zusammen bilden beide Abschnitte eine rund 60 Kilometer lange Barriere, die als feste Ergänzung zu bereits bestehenden Elektrozäunen dient. Durch die Kombination entsteht eine sogenannte Doppel-Barriere, die sowohl den Kontakt als auch die Wanderbewegungen infizierter Wildschweine verhindern soll.

Hintergrund: ASP-Fälle in NRW rücken näher an Hessen heran

In Nordrhein-Westfalen wurde die Afrikanische Schweinepest am 14. Juni 2025 erstmals bei Wildschweinen nachgewiesen. Seitdem wurden laut Landesangaben 175 positive Fälle bestätigt – einige davon nur noch rund 15 Kilometer von der hessischen Landesgrenze entfernt.

Die Errichtung des Schutzzauns gilt deshalb als dringend notwendig, um eine Einschleppung nach Hessen zu verhindern. Das Landwirtschaftsministerium spricht von einem „überragenden öffentlichen Interesse“ und betont, dass Eigentümerinnen und Eigentümer entlang der Trasse entsprechende Maßnahmen dulden müssen.

Schutzzaun gegen Afrikanische Schweinepest: Ziel und Bedeutung

Der ASP-Schutzzaun soll nicht nur die Wanderwege von Wildschweinen blockieren, sondern auch helfen, das Virus langfristig einzudämmen. Begleitend dazu werden weiterhin Kadaversuchen, Beobachtungen und Hygienekontrollen durchgeführt.

Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, für Haus- und Wildschweine jedoch fast immer tödlich. Sie wird über Blut, Fleischreste oder kontaminierte Materialien übertragen und kann sich über große Distanzen ausbreiten.

Ein Ausbruch in Hessen hätte gravierende Folgen: Betriebe der Schweinemast und Fleischwirtschaft müssten Tiere töten, betroffene Regionen stünden unter Sperrzonen und Handelsbeschränkungen. Entsprechend groß ist das wirtschaftliche und tierseuchenrechtliche Interesse an der Schutzmaßnahme.

Bauarbeiten und mögliche Einschränkungen

Während der Bauphase kann es in betroffenen Gebieten zu temporären Verkehrsbehinderungen kommen – insbesondere entlang von Feldwegen, Wanderpfaden und Radstrecken. Das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium appelliert an Bürgerinnen und Bürger, Hinweisschilder zu beachten und Zäune nicht zu übersteigen oder zu beschädigen.

Ähnliche Projekte gibt es bereits in anderen Bundesländern sowie im europäischen Ausland – etwa an der polnischen Grenze zu Deutschland oder in Belgien. Sie gelten als erfolgreiches Mittel, um die Ausbreitung der ASP über Wildtierwanderungen einzudämmen.

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