Der Preußen Stadion Umbau hat offiziell begonnen und markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des SC Preußen Münster. Die Modernisierung des Stadions an der Hammer Straße macht sie tauglich für die zweite Liga. Mit über 19.000 Plätzen, energieeffizienten Technologien und barrierefreien Zugängen soll das neue Preußen Stadion Maßstäbe setzen. „Es ist ein historischer Tag, und zwar nicht nur für Münster, auch für das Münsterland und ich würde auch sagen für die gesamte deutsche Fußballlandschaft“, erklärte Oberbürgermeister Markus Lewe in einer Pressekonferenz, die die Bedeutung des Projekts unterstrich.
Die Modernisierung des Preußenstadions, das erstmals 1926 eröffnet wurde, bringt nicht nur einen erheblichen sportlichen, sondern auch einen infrastrukturellen Fortschritt für die Region. Mit dem Konzept des Plus-Energie-Stadions, das mehr Energie produziert, als es verbraucht, nimmt Münster eine Vorreiterrolle im Stadionbau ein. Auf den Tribünendächern werden Photovoltaikanlagen installiert, während Gründächer für eine nachhaltige Bauweise sorgen. Dies alles erfolgt unter Berücksichtigung der Umgebung, sodass das Stadion sich harmonisch in den Stadtteil Berg Fidel einfügt.
Eine besondere Rolle spielt die Osttribüne, die mit ihren 8.700 Stehplätzen das atmosphärische Herzstück des Stadions bildet. Die innovative Bauweise, bei der die Zugänge von unterhalb des Spielfeldniveaus erfolgen, sorgt für eine einzigartige Akustik. Dies schafft ein eine intensive Stadionatmosphäre.
Das Stadion an der Hammer Straße hat eine bewegte Geschichte. Bereits 1925 wurde hier das erste Fußballspiel im deutschen Hörfunk übertragen, und 1963 fand das erste ausverkaufte Bundesliga-Spiel statt. Dennoch waren viele Modernisierungspläne, insbesondere in den 2000er Jahren, zum Scheitern verurteilt. Der „Letter of Intent“ im Jahr 2019 legte den Grundstein für den heutigen Preußen Stadion Umbau.
„Nach Jahren intensiver Planung haben wir jetzt den ‚Point Of No Return‘ erreicht. Gut 100 Jahre nach der Eröffnung des Stadions erhält der SCP eine rundum erneuerte, moderne Heimat“, betonte Oberbürgermeister Lewe. Für die SC Preußen Münster bedeutet der Umbau nicht nur sportlich einen Schritt nach vorne, sondern eröffnet auch neue wirtschaftliche Perspektiven. Zusätzliche Logen und Businessbereiche bieten dem Verein erweiterte Vermarktungsmöglichkeiten und stärken die wirtschaftliche Grundlage.
Ein wichtiger Aspekt des neuen Preußen Stadions ist die Barrierefreiheit. Mit 190 Rollstuhlfahrerplätzen, die sich über verschiedene Stadionbereiche verteilen, erfüllt das Stadion als erstes in Deutschland die gesetzlich vorgeschriebene 1%-Marke für rollstuhlgerechte Zuschauerplätze. Dieser Fokus auf Inklusion wird nicht nur das Stadionerlebnis für behinderte Fans verbessern, sondern auch ein Vorbild für andere Sportstätten sein.
Neben der Barrierefreiheit bietet das Stadion mit einem durchgängigen, wettergeschützten inneren Umlauf und einer Kita in der Südostecke zusätzliche Mehrwerte für die Fans und die Nachbarschaft. Die Geschäftsstelle des SC Preußen wird oberhalb der Kita angesiedelt, was die Integration des Stadions in den Stadtteil weiter stärkt.
Die Modernisierung des Preußenstadions eröffnet nicht nur dem SC Preußen Münster, sondern auch der Stadt und der gesamten Region Münsterland neue Möglichkeiten. Ole Kittner, Geschäftsführer Sport des SC Preußen, betonte die Bedeutung des Umbaus für die Zukunft des Vereins: „Dieses Stadion wird Preußen Münster emotional, sportlich und wirtschaftlich auf ein neues Level heben. 1,6 Millionen Menschen aus dem Münsterland können hier eine emotionale Heimat finden.“
Die Fertigstellung des Projekts ist in mehreren Phasen geplant. Im zweiten Quartal 2025 soll die Westtribüne fertiggestellt werden, gefolgt von der Osttribüne Ende 2026 und der Nordtribüne Ende 2027. Die Kita und die Geschäftsstelle des SC Preußen sollen im Sommer 2027 in Betrieb gehen. Mit dem Neubau wird die Sportstätte zum einen eine bedeutende Rolle im regionalen Profifußball einnehmen. Darüber hinaus ist sie damit auch einen Anziehungspunkt für den Stadtteil und den gesamten Sportpark Berg Fidel.