
Die Villa an der Windthorststraße 26 in Münster, in der bis Anfang 2024 das Museum für Lackkunst untergebracht war, hat einen neuen Eigentümer. Seit knapp zwei Jahren stand das denkmalgeschützte Gebäude leer, nachdem BASF Coatings seinen Rückzug angekündigt hatte. Nun wurde die Immobilie an die VMW Immobilien‑Verwaltungs‑GmbH mit Sitz in Münster verkauft. Damit ist die Zukunft dieser zentral gelegenen Immobilie wieder offen.
BASF Coatings hatte bereits im Jahr 2022 angekündigt, sich von der Villa in der Windthorststraße lösen zu wollen. Endgültig wurde das Haus im Januar 2024 zum letzten Mal öffentlich unter dem Museumstitel genutzt. Der Verkauf an die VMW Immobilien-Verwaltungs-GmbH ist nun offiziell abgeschlossen. Die Fläche umfasst etwa 900 m² und wurde von BASF dem neuen Eigentümer in „Erstklasszustand“ übergeben, wie dieser angibt. Der Käufer plant, die Räume zu vermieten — denkbare Nutzungen reichen von Büroflächen bis zu Gastronomie. Die genaue Verwendung steht noch aus, doch die Vermarktung soll zeitnah beginnen.
Die Villa wurde 1914/15 als Wohnsitz der Familie von Bönninghausen erbaut. Seit 1987 gilt sie als denkmalgeschütztes Bauwerk, deren Ziegel-Werksteinfassade und klassizistische Gestaltung die Fortführung traditioneller Bauformen dokumentieren. Im Zweiten Weltkrieg gelangte das Gebäude in den Besitz des Gerling-Konzerns. Zwischen 1982 und 1989 beherbergte es das Stadtmuseum Münster; 1993 zog das Museum für Lackkunst ein. Nach der Schließung im Frühjahr 2024 wurde die Sammlung mit rund 1250 Lackkunstobjekten in die Bestände des LWL‑Museum für Kunst und Kultur überführt. Zudem gilt für künftige Nutzungen, da das Haus im Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 538 und der Altstadtsatzung liegt, eine Reihe von Auflagen zum Denkmalschutz und zur Nutzung, etwa hinsichtlich Stellplätzen oder Fassadenschutz.
Die Erwerbergesellschaft VMW Immobilien-Verwaltungs-GmbH & Co. KG ist in Münster seit Jahren aktiv. Einer der Mitgesellschafter ist Gebhard von und zur Mühlen (Jahrgang 1956), der auch als Geschäftsführer und Gesellschafter in der Region geführt wird. Im Zusammenspiel mit der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Bahnhofsviertel, bei der er im Vorstand mitwirkt, bringt der neue Eigentümer eine klare lokale Verankerung mit. Die erfolgreiche Revitalisierung eines so markanten Gebäudes – mitten zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt – erscheint damit mit einem erfahrenen Akteur verknüpft.