
Eine Großrazzia in NRW hat massive Missstände in Wohnverhältnissen und Fällen von Sozialleistungs-Missbrauch aufgedeckt. Mehr als 100 Einsatzkräfte kontrollierten über 50 Gebäude und bis zu 100 Wohneinheiten in Städten wie Wuppertal, Duisburg und Gelsenkirchen. Ziel der Maßnahme war es, kriminelle Strukturen aufzudecken und die Lebensbedingungen in problematischen Unterkünften zu verbessern.
Die Razzia in NRW zielte auf die Bekämpfung von Sozialleistungs-Missbrauch, Verstößen gegen Meldepflichten und ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen. Weitere Schwerpunkte waren problematische Bau- und Wohnverhältnisse sowie Verstöße gegen Hygienevorschriften. Nach Erkenntnissen der Behörden lockten Betrüger kinderreiche Familien aus Südosteuropa mit falschen Versprechungen nach Deutschland. Anschließend erschlichen sie durch Kontozugriff Sozialleistungen und ließen die Betroffenen mittellos zurück.
Bei den Kontrollen wurden menschenunwürdige Unterkünfte in verwahrlosten Immobilien aufgedeckt. Viele der kontrollierten Grundstücke waren stark vermüllt und teilweise von Ratten befallen. Zahlreiche Personen, die lediglich Aufenthalte vortäuschten, wurden abgemeldet. Zudem schlossen die Behörden mehrere Gewerbebetriebe, die illegale Beschäftigung förderten. Die baulichen und hygienischen Missstände wurden dokumentiert, um weitere Maßnahmen einzuleiten.
Die Razzia wurde von Polizei, Ordnungsämtern, Jobcentern und der Bauaufsicht durchgeführt. Der Fokus lag auf melderechtlichen Kontrollen, der Aufdeckung von Missständen und der Unterstützung der Betroffenen. Die Stadt Wuppertal, die regelmäßig solche Kontrollen durchführt, spielte eine zentrale Rolle. Besonders brisant: Ein Objekt in Wuppertal entpuppte sich als ehemaliges Bordell.
Das NRW-Heimatministerium betonte, dass Ausbeutung und Missbrauch der Sozialsysteme nicht geduldet werden. Ziel sei der Schutz ehrlicher Zuwanderer und die Bekämpfung krimineller Strukturen. Behörden wollen zwischen rechtmäßigem Bezug von Sozialleistungen und kriminellem Verhalten klar unterscheiden, um Zuwanderer besser zu schützen.